Kurz und knapp: Das Wichtigste im Überblick
Die faszinierende Welt des Schwitzens: Aufgaben und Mythen
Dieser Text beleuchtet die vielfältigen Funktionen des Schwitzens, von der Körpertemperaturregulierung bis hin zur Hautgesundheit. Erklärt werden auch die Ursachen für übermäßiges Schwitzen und warum einige weit verbreitete Mythen über das Schwitzen nicht stimmen. Ein umfassender Überblick für alle, die mehr über ihren Körper erfahren möchten
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum wir schwitzen?
Wer hätte gedacht, dass unser Körper eine so effiziente Klimaanlage eingebaut hat? Schwitzen ist nämlich viel mehr als nur unangenehm. Es ist ein lebenswichtiger Prozess, der uns auf mehreren Ebenen unterstützt. Zum einen kühlt uns Schweiß bei Hitze effektiv ab, indem er verdunstet und so Wärme abführt. Zum anderen hilft er uns bei der Entgiftung, indem er Schadstoffe aus dem Körper transportiert. Und nicht zuletzt bildet Schweiß einen sauren Schutzmantel auf unserer Haut, der Bakterien fernhält. Unser Körper ist eben ein wahres Wunderwerk!
Aber warum schwitzen manche Menschen mehr als andere? Und was können wir tun, wenn uns das Schwitzen im Alltag einschränkt?
Schwitzen als natürlicher Kühlmechanismus
Schwitzen ist ein natürlicher und lebenswichtiger Prozess für unseren Körper. Der Schweiß wird von den Schweißdrüsen abgesondert, welche sich praktisch an jeder Körperpartie des Menschen befinden. Der Schweiß selbst ist zunächst farb- und geruchlos, da er hauptsächlich aus Wasser besteht. . Der unangenehme Schweißgeruch entsteht erst nach dem Austreten, wenn die Fettsäuren in Butter- oder Ameisensäure verwandelt werden. Dies geschieht mit Hilfe von Bakterien, die sich auf der Haut befinden. Die wichtigste Funktion des Schwitzens ist die Temperaturregulierung. Durch die Verdunstung von Schweiß kühlt sich der Körper ab. Dies kann unter anderem bei starker Hitze nötig sein oder auch bei körperlicher Anstrengung. Die Transpiration ist also ein natürlicher Vorgang. Es kann aber auch vorkommen, dass Menschen unter einer übermäßig starken Schweißabsonderung zu leiden haben und deutlich stärker schwitzen als ihre Mitmenschen. Dies wird als Hyperhidrose bezeichnet.
Das Schwitzen erfüllt mehrere Funktionen:
Hauptsächlich dient das Schwitzen der Thermoregulation. Wenn Wasser vom flüssigen Zustand in den gasförmigen übergeht, also verdunstet, wird Energie verbraucht. Beim Verdunsten des Schweißes wird dem Körper also Wärme entzogen. Der Körper nutzt dies, um durch Produktion von Schweiß seine Eigentemperatur zum Beispiel bei hohen Außentemperaturen oder körperlicher Anstrengung zu senken. Hierfür sind die ekkrinen Schweißdrüsen zuständig.
Schwitzen ist daneben auch gut für die Haut. Im Schweiß sind sowohl Substanzen enthalten, die den Säuremantel der Haut aufrechterhalten, also auch Substanzen, die das Risiko von Hautinfektionen senken.
Manche Studien deuten darauf hin, dass Schwitzen eine Rolle bei der Ausscheidung von bestimmten Stoffwechselprodukten spielen könnte
Wie kommt übermäßiges Schwitzen zustande?
Schwitzen ist ein ganz normaler und lebensnotwendiger Vorgang. Der menschliche Körper ist für das Schwitzen mit mehr als drei Millionen Schweißdrüsen ausgestattet. Diese befinden sich vermehrt unter den Achseln, auf den Handflächen und auf den Fußsohlen. Täglich verdunstet der menschliche Körper mindestens einen halben Liter Schweiß. Bei großer Anstrengung oder Hitze kann der Körper sogar mehrere Liter Flüssigkeit am Tag verlieren.
Schwitzen kann sich auf bestimmte Körperregionen wie Achselhöhlen, Handflächen und Füße beschränken, kann aber auch den ganzen Körper betreffen.
Die Schweißabsonderung bzw. das Schwitzen wird durch einen Teil unseres vegetativen Nervensystems gesteuert. Bei manchen Personen arbeitet dieses System auf einem zu hohen Niveau, weit höher als nötig wäre, um die Körpertemperatur konstant zu halten. Viele Menschen mit übermäßigem Schwitzen schämen sich und suchen oft keine Hilfe. Betroffene können sich in einen Teufelskreis verstricken, der in einen endlosen Leidensweg münden kann.
Die ekkrinen und die apokrinen Schweißdrüsen
Unter Schwitzen versteht man die Absonderung einer wässrigen Substanz durch die Schweißdrüsen. Unterschieden wird dabei zwischen den ekkrinen Schweißdrüsen und den apokrinen Schweißdrüsen.
Die ekkrinen Schweißdrüsen befinden sich praktisch über den ganzen Körper verteilt in der Haut. Sie produzieren klaren Schweiß, der zu rund 99 Prozent aus Wasser besteht, ansonsten noch Salze und Elektrolyte enthält und geruchlos ist.
Die apokrinen Schweißdrüsen finden sich nur in den behaarten Zonen der Genitalregion, in den Achselhöhlen und um die Brustwarzen. Sie produzieren geringere Mengen an Schweiß, der eher milchig ist und Fette, Proteine und Lipide enthält.
Gesteuert wird das Schwitzen vom sympathischen Nervensystem.
Schwitzen kühlt, pflegt und schützt die Haut
Schwitzen erfüllt drei Funktionen:
- Hautpflege: Durch das regelmäßige Anfeuchten der Haut wird verhindert, dass diese spröde und rissig wird.
- Temperaturregulierung. Der Schweiß dient zur Regulierung der Körpertemperatur. Dadurch, dass Feuchtigkeit auf der Haut verdunstet, entsteht ein Kühleffekt. An heißen Tagen sowie bei großer körperlicher Anstrengung reagiert der Körper mit erhöhter Schweißabsonderung.
- Hautschutz: Das Sekret aus den ekkrinen Schweißdüsen hat einen sauren pH-Wert und bildet einen guten Schutzmantel, denn Bakterien überleben in sauren Milieus schlechter. Außerdem wird mit dem Schweiß der Stoff Dermcidin abgegeben, der Bakterien abtötet und so wie ein eigenproduziertes Antibiotikum funktioniert.
Mythen über das Schwitzen:
- KEINE Reinigung: Die oft gehörte Detox Funktion des Schwitzens ist umstritten. Menschen schwitzen, um sich abzukühlen - nicht, um Stoffwechselabfallprodukte auszuschwitzen oder den Körper von schädlichen Stoffen zu befreien. Diese Aufgabe übernehmen die Leber und die Nieren.
- Schweiß stinkt! Viele glauben, Schweiß wäre von Natur aus stinkend. Falsch! Der unangenehme Geruch entsteht erst, wenn Bakterien eine kleine Party auf unserer Haut feiern und dabei die im Schweiß enthaltenen Fette in stinkende Verbindungen umwandeln. Also: Ab unter die Dusche, saubere Klamotten an und das Problem ist meist schon gelöst!
- Fitte Menschen schwitzen
weniger. Im Gegenteil: Je besser trainiert jemand ist, desto effizienter funktioniert seine körpereigene Klimaanlage. Durch intensives Training wird die Schweißproduktion angekurbelt, um den Körper bei Belastung optimal zu kühlen. Das heisst auch desto schneller und effektiver kühlt sich sein Körper ab und schwitzt in der Ruhe weniger. Das on-off funktioniert besser.
- Schwitzen hilft beim Abnehmen – leider nicht so, wie viele denken. Zwar verlieren wir durch Schwitzen kurzzeitig etwas Gewicht, doch das ist hauptsächlich Wasser. Um wirklich Fett abzubauen, müssen wir uns mehr bewegen und auf unsere Ernährung achten.
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Kalte Getränke bei Hitze? Auch wenn es verlockend ist, kühlt uns kaltes Wasser nicht so effektiv ab, wie man denkt. Im Gegenteil: Unser Körper muss erst Energie aufwenden, um die kalte Flüssigkeit zu erwärmen. Besser sind lauwarme oder zimmerwarme Getränke.
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Weniger trinken, um weniger zu schwitzen? Das funktioniert leider nicht! Im Sommer schwitzen wir besonders stark, um unseren Körper zu kühlen. Deshalb ist es umso wichtiger, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen
Erstmals publiziert am: 12.05.2011
Aktualisiert: 27.05.2025

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