Kurz und knapp: Das Wichtigste im Überblick
"Umstrittenen Behandlungsmethoden" - wenn Sie sehr stark Schwitzen
Wir sprechen hier von "umstrittenen Maßnahmen" und denken da an Personen, die sehr stark schwitzen. Bei leichten Ausprägungen können folgende Maßnahmen durchaus Wirkung zeigen.
Es gibt eine Reihe von Tipps, die man immer wieder bekommt, um starkes Schwitzen abzumildern. Bei einigen Hausmitteln oder alternativmedizinischen Methoden ist eine Wirksamkeit nicht nachgewiesen – andererseits sind die Nebenwirkungen gering oder gar nicht vorhanden. Insofern kann es sich lohnen, einzelne Behandlungsmaßnahmen auszuprobieren.
Globuli
Patienten, die auf homöopathische Mittel schwören, können sich vom Naturheilkundler oder anhand einer Tabelle Kügelchen besorgen, die das übermäßige Schwitzen eindämmen sollen.
Salbei
Salbei ist in der Pflanzenheilkunde als äußerst wirkungsvoll bekannt. Er wirkt durch seine ätherischen Öle nicht nur antibakteriell und entzündungshemmend, sondern innerlich angewendet auch gegen Schwitzen. Dabei soll dreimal täglich eine Tasse starken Salbeitees getrunken werden. Dadurch kann in manchen Fällen eine deutliche Reduktion der Schweißbildung erzielt werden. Aber Achtung! Salbei kann auf den Magen schlagen. Zudem darf er nur kurweise für ein paar Wochen angewendet werden. Am besten lässt man sich in einer Apotheke oder bei einem Naturheilkundler beraten.
Hypnose
Immer wieder wird auch von Erfolgen durch Hypnose gegen die Hyperhidrose berichtet. Es liegt der Verdacht nahe, dass die Hyperhidrose in diesen Fällen eine sekundäre, hervorgerufen durch Angststörungen oder Ähnliches, war. Eine andere Erklärung ist, dass Hypnose das vegetative Nervensystem beeinflussen kann, das wiederum mit dem Schwitzen zusammenhängt. Die Kosten für die Hypnose müssen jedenfalls vom Patienten selber getragen werden. Von Erfolgen wird vorwiegend bei wiederholt und dauerhaft regelmäßig durchgeführten Sitzungen berichtet.
Ätherische Öle
Die Aromatherapie empfiehlt verschiedene ätherische Öle gegen (übermäßiges) Schwitzen. Neben Salbeiöl werden Kamille, Weide und Ysop genannt. Es ist nicht auszuschließen, dass ätherische Öle auf das vegetative Nervensystem wirken. Wichtig ist hier, dass naturreine ätherische Öle und keine Duftöle verwendet werden.
Bachblüten und Schüßler-Salze
Auch die Bachblütentherapie und die Schüßler-Salze-Therapie bieten Mittel an, die gegen Hyperhidrose hilfreich sein sollen.
Gegen übermäßiges Schwitzen mit Psychotherapie
Bei den allermeisten Patienten ist eine Psychotherapie wirkungslos. Äußerst selten handelt es sich bei diesen Patienten um Menschen mit primären psychischen Problemen. Wenn vorhanden, sind psychosoziale Problematiken im Allgemeinen eine Folge und nicht die Ursache der Schweißstörung. Daher kann man Psychopharmaka nicht als mögliche Behandlung gegen eine Hyperhidrose in Betracht ziehen. Eine Psychotherapie kann höchstens dazu beitragen, dass der Patient mit diesem Handicap zu leben lernt.
Umstrtitten wegen möglichen starken Nebeneffekten
Bei der Behandlung von Hyperhidrose, also übermäßigem Schwitzen, gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die zwar effektiv sein können, aber aufgrund ihrer invasiven Natur oder möglicher Nebenwirkungen umstritten sind. Hier sind einige Beispiele:
Chirurgische Eingriffe:
- Sympathektomie: Bei diesem Eingriff werden Nerven durchtrennt, die die Schweißdrüsen aktivieren. Während sie bei den betroffenen Körperregionen sehr effektiv ist, kann sie zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, wie z.B. kompensatorischem Schwitzen an anderen Körperteilen.
- Liposuktion der Schweißdrüsen: Hierbei werden die Schweißdrüsen mittels Fettabsaugung entfernt. Diese Methode ist weniger invasiv als die Sympathektomie, aber ihre Wirksamkeit ist nicht so gut belegt.
Medikamente:
- Anticholinergika: Diese Medikamente hemmen die Aktivität des Parasympathikus, der für die Schweißproduktion mitverantwortlich ist. Sie können jedoch starke Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Sehstörungen und Harnverhalt verursachen.
Warum sind diese Maßnahmen umstritten?
- Invasivität: Chirurgische Eingriffe und Injektionen sind mit Risiken verbunden und können Komplikationen verursachen.
- Nebenwirkungen: Viele Behandlungen haben unerwünschte Nebenwirkungen, die die Lebensqualität beeinträchtigen können.
- Kosten: Die Behandlung von Hyperhidrose kann sehr teuer sein und wird oft nicht von den Krankenkassen übernommen.
- Temporäre Wirkung: Bei vielen Behandlungen hält die Wirkung nur vorübergehend an, sodass wiederholte Behandlungen erforderlich sind.
- Ethische Bedenken: Einige Experten sehen in der Behandlung von Hyperhidrose einen Eingriff in die natürliche Körperfunktion und stellen ethische Fragen.
Erstmals publiziert am: 12.05.2011
Aktualisiert: 27.05.2025